Der Darm – Zentrum des Wohlbefindens und der Gesundheit

27. August 2025 | 12:25

Sich Wohlfühlen beginnt im Darm!

Der Darm wird in seiner Bedeutung vielfach unterschätzt. Für viele Menschen
ist er nur ein Verdauungsrohr, welches dafür zuständig ist den Speisebrei zu
verarbeiten. Weitgehend unbekannt ist z. B. die Bedeutung, die das Organ für
die Immunfunktion oder z. B. auch für die Bildung von Nervenbotenstoffen hat.
Der Darm ist unser wichtigstes Immunorgan: 80 % des lymphatischen
Apparates ist hier untergebracht. Den im Darm ansässigen Mikrobiota kommt
ebenfalls eine wesentliche Bedeutung zu. Sie unterstützen unsere
körpereigene Abwehr und schützen uns vor einer Fehlbesiedlung im Darm.
Daher ist es nachvollziehbar, dass die Darmgesundheit auch z. B. bei Allergien
von großer Bedeutung ist. Das Organ ist aber auch der Sitz unseres „zweiten“
Gehirns. Etwa 100 Millionen (!) Nervenzellen durchziehen den
Verdauungsweg. Dabei stimmen nicht nur die Zelltypen , sondern auch die
gebildeten Botenstoffe (z. B. Serotonin und Adrenalin) mit jenen des Kopfhirns
überein. Allein die Produktion von Serotonin, ein Botenstoff der u. a. für die
Psyche und das Wohlbefinden wichtig ist, findet zum größten Teil im Darm
statt. Die Nervenzellen im Bauchraum nehmen Informationen auf, verarbeiten
diese und geben sie an das Gehirn weiter. Dabei arbeitet das Bauchhirn
weitgehend selbständig: Es sendet weitaus mehr Signale zum Kopfhirn als es
von dort empfängt. Daher ist es verständlich wenn belastende Ereignisse
unsere Verdauung beeinträchtigen können. Wichtig ist die Darmgesundheit
auch in Zusammenhang mit der Haut. Die Haut ist – wie man weiß – der
„Spiegel der Seele“ aber auch die sensible Körpermitte hat hier „ein Wörtchen
mitzureden“: Hautprobleme haben nicht selten ihre (Mit)ursache im Darm und
eine Fehlbesiedlung des Darms oder auch eine Dysbalance im Bereich der
Darmschleimhaut kann sich auch im Hautbild bemerkbar machen.

 

Der Darm in Aufruhr - das stresst das Darmmikrobiom

Das empfindliche Gleichgewicht der Mikrobiota in unserem Darm kann durch
eine Reihe von Faktoren gestört werden. Hier sind vor allem die Antibiotika zu
nennen, die zwar manchmal nötig sind aber eben nicht nur die
Krankheitserreger, gegen die sie wirken sollen vernichten, sondern auch die
„guten“ Bakterien im Darm attackieren. Auch andere Medikamente (z. B.
Schmerzmittel) können im Darm für Irritationen sorgen und die dort ansässigen
Darmbakterien stören. Ebenso kann sich Stress und vor allem auch die falsche
Ernährung (ballaststoffarm, zucker- und fettreich) nachteilig auf die
Darmaktivität und seine Bewohner auswirken. Ist eine solche Störung erst
einmal längerfristig da, können sich Folgebeschwerden (z. B.
Verdauungsstörungen, Stuhlunregelmäßigkeiten) einstellen. Auch Alkohol,
Rauchen und Umwelt- oder Nahrungsgifte setzen den Darmbakterien zu.

 

Für ein gutes Bauchgefühl - Pro- und Prebiotika

Probiotika sind lebende, „gute“ Bakterien, die natürlicherweise im Darm
vorkommen und sich günstig auf die Darmaktivität auswirken. Zu den
wichtigsten Vertretern probiotischer Keime zählen Milchsäurebakterien wie z.
B. die diversen Laktobazillen und die Bifidobakterien. So können dabei helfen
das gestörte Gleichgewicht im Darm wieder herzustellen. Prebiotika wie z. B.
Inulin sind wasserlösliche Ballaststoffe, die den Darmmikrobiota als „Futter“-
und Energiequelle dienen und damit das Wachstum der „guten“ Darmbakterien
begünstigen. Mit einer solchen Kombination aus Pro- und Prebiotika (=
Synbiotika) kann man die Darmgesundheit wirkungsvoll unterstützen. Davon
können letztlich aber nicht nur die Verdauung sondern auch die Abwehrkräfte
und das „Nervenkostüm“ profitieren.